Es ist schon ein widerliches Pack, das sich “demokratisch” gibt, obwohl jeder weiß, daß es das DDR-Unrechtsregime gestützt hat. Vom Mauerschützen bis zum ideologischen Verteidiger des “Schutzwalls”, der noch 1989 sagte:

Was die Mauer betrifft, so lassen wir uns nicht deren Schutzfunktion ausreden – ganz einfach, weil wir den Schutz spüren vor all dem, was hinter der Mauer jetzt an brauner Pest wuchert.

So sah Ulrich Junghanns die Welt, der noch das SED-Regime hochhielt, als die Mauer schon bröckelte. Nun ist er Landesvorsitzender seiner “Partei”, stellvertrender Ministerpräsident und Wirtschaftsminister in Brandenburg.
Sein realsozialistischer Kumpel Klaus Schmotz will derweil Oberbürgermeister von Stendal bleiben. Die Parteiprominenz untersützt ihn natürlich dabei, obwohl alle wissen, daß er ein DDR-Grenzoffizier war. Die unverbesserlichen Genossen von damals schämen sich auch nicht, dem ehemaligen stellvertrenden Ministerpräsidenten der DDR zu seinem 50. Todestag eine Annonce zu widmen. “Unvergessen! Otto Nuschke”, heißt es da. Kann man mit einer Partei koalieren, die so mit ihrer Vergangenheit umgeht?
Nuschke, Schmotz und Junghanns waren bzw. sind Mitglieder der CDU. Die Übernahme der “Blockflöten” aus der DDR-CDU lief ganz stickum, und Kohl hat sich damals gefreut, eine beachtliche Infrastruktur im Osten zum Nulltarif zu bekommen. Daß die Ost-CDU stramm realsozialistisch war, mußte ihn nicht stören, schließlich waren das Schleimer par exellence, und so etwas integriert sich ganz fix. Genau so schmerzfrei wie heute sein Klon Pofalla, hat schon damals Peter Hintze mit seiner “Rote-Socken”-Kampagne vor dem Gesocks gewarnt, das längst zum Wahlverein seines Kanzlers gehörte. Natürlich unterschied er zwischen den Guten (CDU) und den Bösen (PDS), und natürlich war er schon damals nicht bereit, Fragen zu diesem dummdreisten Unsinn zu beantworten. Tatsächlich konnten CDU und FDP aus den Blockparteien der Volkskammer wohlorganisierte Claqeure des SED-Regimes übernehmen, und die PDS ging aus der SED hervor. Nur die SPD mußte im Osten ganz von vorn anfangen. Ausgerechnet der SPD aber wird noch immer von den Bürgerlichen und ihren Medien vorgeworfen, sie mache gemeinsame Sache mit Kommunisten. Das Ganze ist so offensichtlich und lächerlich, daß man es mit einem Schmunzeln abtun könnte. Schaut man sich aber an, wie hartnäckig und erfolgreich diese Lügen weiter verbreitet werden, kommt einem regelmäßig der Kaffee hoch.