Die Rektoren der deutschen Hochschulen fordern 8000 zusätzliche Professuren TAZ . So wird in Deutschland Politik gemacht. Wenn man sich anschaut, wie es im sog. “Mittelbau” aussieht, wird einem übel. Es gibt nicht wenige Stellen für Hochschullehrer unterhalb der Professuren, es gibt quasi gar keine. So sieht das System dann auch aus: Man darf sich nach dem Abschluß bzw. nach der Promotion als Sklave verdingen, in der Regel unbezahlte Lehraufträge annehmen, um nach einigen Jahren festzustellen, daß man trotzdem keine Chance auf einen Job hat.
Oder man darf habilitieren, weiter dem Chef die Tasche tragen, und wenn man dann völlig abgeschliffen ist, gibt es eine eigene Professur, mit deren Hilfe man sich an der Welt rächen darf.
Hinzu kommt das unselige BVG-Urteil von 1973, wonach die Professorenschaft ihre Hochschulen beherrschen wie Lehnsherren. Es ist diese Struktur, gepaart mit einem Leistungsnormkult, die aus sich heraus nichts Brauchbares mehr hervorbringt.
Ceterum censeo: Befreit die Bildung von den Beamten, stellt junge Wissenschaftler/innen ein und laßt sie endlich das tun, wozu Hochschulen da sind: Forschen und lehren. Professoren sind dazu ob ihres Werdegangs nicht geeignet.
Die Forderung nach mehr Professuren ist jedenfalls so sinnvoll wie die, mehr Millionäre ins Land zu holen, um die Wirtschaft anzukurbeln.