Die sozialen Zustände in Rußland beschreibt in aller Kürze ein Beitrag von Horst Kläuser auf WDR2. 80000 Millionäre allein in Moskau, darunter zig Milliardäre, ein Durchschnittseinkommen von unter 600 Euro und tausende, die jährlich auf den Straßen sterben. Das ist die neue Freiheit im Staate Putin, die so schön ist, daß keine nennenswerte Opposition aufkommt.
Mittendrin, wahrlich nicht nur dabei, die Megakonzerne wie Gazprom. Für die und den lupenreinen Demokraten ackert wie gehabt der ehemalige Bundeskanzler. Allmählich könnte man sich dafür schämen. Der ehemals vorgebliche Sozialdemokrat hat, seit er am Elend der Russen und der Plünderung ihrer Rohstoffe durch die “Eliten” gut verdient, noch nicht erkennen lassen, daß er noch Wert auf Etikette legt. Seit er die dämlichen Soziwähler nicht mehr braucht, um ein hohes Amt zu besudeln, kann er ganz lässig und ohne nerviges Sozialgetue die Kohlen einheimsen.
Nur über die SPD muß man sich wundern. Anstatt so schnell wie möglich mit der Vergangenheitsbewältigung zu beginnen, tut sie so, als seien Hartz und Schröder die Vordenker, an denen sie sich orientieren müßte. Das Wahlvieh wird derweil mit überflüssigen Raketendiskussionen abgespeist, als würde dieser Quatsch irgendwen satt machen. Welche Fehler Lafontaine auch immer gemacht haben mag, er ist dem gewissenlosen Armanihanswurst nicht in den Hintern gekrochen und damit noch immer ein heimlicher Held für alle echten Sozialdemokraten. Die aktuelle Ungleichbehandlung ihrer zweifelhaften Parteiührer wird die SPD noch teuer zu stehen kommen.