Bei der Gelegenheit, die zu nutzen ich hiermit die Stirn habe, verweise ich noch einmal auf die Nutzungsbedingungen, die ich mir aus den Rippen geleiert habe, um den Lizenzquatsch abzuhaken und deutlich zu machen, wie ich mir das Geblogge und Gelese hier vorstelle. Ich bin immer dankbar für Feedback zu dem Eindruck, denn meine Postings und Kommentare hier hinterlassen. Und ja, ich kann bestätigen, daß das bis vor ein paar Tagen nicht immer entspannt war.

Das hat (meist) am Rande natürlich auch mit meiner privaten Situation zu tun, verdankt sich aber ebenso der Lage im allgemeinen und im besonderen. Das Allgemeine, eine politische Situation, über die noch zu lachen oft schwerfällt, können wir nicht beeinflussen. Das Besondere schon. Diesbezüglich hatten wir zuletzt häufiger ein Toleranzproblem. Intoleranz geht mir schwer auf den Wecker. Ich begegne dieser nicht nur mit pointierten Äußerungen, die gern aggressiv erscheinen und es auch sind, ich habe darüberhinaus auch beschlossen, ihr durch Reglementierung zu begegnen. Das ist nicht absurd oder paradox. Intoleranz zu begegnen, führt zu dem Dilemma, sie selbst nicht zu tolerieren.

Ich bin deutlich enstpannter, seitdem ich Kommentare häufiger lösche und ggf. zur Keule der Bannliste greife (was ich seit einigen Wochen freilich nicht mußte). Ich pflege in den Kommentaren gelegentlich darum zu bitten, gewisse Diskussionansätze oder “Argumente” zu unterlassen. Dies ist eine höfliche Art der Aufforderung, die dennoch keinen Zweifel dahingehend aufkommen läßt, was ich noch dulde und was nicht. Spätestens, wenn ich ausrücklich die Grenzen solcher Duldung ausspreche und jemand glaubt, dies ignorieren zu sollen, wird der enstprechende Kommentar gelöscht.

Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht insofern, als daß es mir erspart, jemanden hier lang zu machen. Ich versuche zu vermeiden, den Trollen zu zeigen, was gezielte rhetorische Granaten sind. Ist nicht mehr mein Stil, da ist eine beginnende Altersweisheit vor.

Es gab neulich beim Spiegelfechter – wenn auch nicht unprovoziert – ein Gewürge mit beinahe 1000 Kommentaren in unentspannter Atmosphäre. Das wird mir sicherlich nicht passieren, auch nicht auf dem Level meiner Leseranzahl. Wie ich bei anderer Gelegenheit deutlich gemacht habe, komme ich hier nicht weg. Daher muß im Zweifelsfall der Gast dran glauben. Das ist nicht immer gerecht, diesen Anspruch habe ich aber auch gar nicht.

Von daher nehmt es mit Humor oder sonstiger Größe, wenn meine Entspannungsübungen zu bewußter Moderation, vulgo “Zensur” führt. Es hilft niemandem, wenn ich mir mehr Geduld abverlange als ich habe. Ich bin weder ein Heiliger noch die Inquisition, ich bin Blogger.
Mancher täte gut daran, sich dies einmal in einer ruhigen Minute vor Augen zu führen.