Ich hatte mich zu den Touren, die reiche Teens neuerdings zur Bestätigung ihrer Weltherrschaft unternehmen bereits geäußert. Gelingt der Schwachsinn, brüsten sie sich mit Weltrekorden, die sie – ja sicher! – ganz für sich allein beanspruchen. Die öffentlich eingetrübte Wahrnehmung lanciert das dann auch dementsprechend. So gilt bis heute den meisten Halbgebildeten “Sir” (Ja Sir!) Edmund Hillary als Erstbesteiger des Mt. Everest, während Tenzing Norgay deutlich weniger bekannt ist. Der hat ja auch nur die Klamotten geschleppt.

Zurück zu der Göre, die nicht weniger als “die Welt” umrunden will. Wenn der Sturm kommt, gibt es also eine Sicherheitskapsel, GPS und Notfallzentrale. Am Ende kommt eine Hubschrauberstaffel als Kavalerie und sorgt dafür, daß die hohe Tochter nicht in der Gefahr umkommt, in die sie sich begeben hat.
Wo sind eigentlich die Denkmäler für die tapferen unfreiwilligen Seeleute, die von irgend einem afrikanischen Strand aufgebrochen und in Richtung Lampedusa gepaddelt sind? Ach nee, die werden ja ins Meer geworfen.

Die Geschichtsschreibung sollte eine eigene Sparte einrichten für die Celebrities, deren Ruhm wie alles andere in ihrem irrelevanten Leben einzig auf ihrem Geld beruht. Die Höchstleistungen gelangweilter Vollidioten sind eine symbolträchtige Kategorie menschlicher Unzulänglichkeit. Das Interesse für solch sinnfreien Einsatz aller denkbaren Ressourcen in undenkbaren Dimensionen steht prototypisch für das tiefe menschliche Bedürfnis, sich verblöden zu lassen. Während der kleinste Respekt vor dem Nächsten argwöhnisch verweigert wird, kann der Kotau vor den Scheinriesen nicht tief genug sein. Eine tragikomische Spezies. Beam me up!