Das muß doch mal gefeiert werden. Klar im Ausdruck, solide in der Bennenung von Quellen und Hintergründen, mit einer pointierten Überschrift versehen, meiert Jens Jessen den medial zurecht gestylten peudointellektuellen Neiddebattanten eine rein. Der Herr serviert gern ranzigen Käse, aber diesmal tischt er ein gelungenes Menü auf, als habe er just Besuch vom Restaurantcoach bekommen. Respekt!

Damit leisten er und die “Zeit” ein wenig Wiedergutmachung für den Schaden, den die journalistischen Mehrwertproduzenten der medialen Anzeigenverkäufer angerichtet haben. Wenn denn nämlich noch etwas zu kritisieren wäre an Jessens Lamento, dann ist es die fehlende und doch naheliegende Antwort auf die Frage, wie das alles so kam. Es hat eben mit einem Geisteszustand der Öffentlichkeit zu tun, an dem die “Zeit” ebenso ihren Anteil hat wie der Rest des neoliberal aufgeforsteten Blätterwalds. Zur Selbstkritik reicht es dann doch nicht ganz.

Im übrigen weise ich einmal mehr darauf hin, daß es viele kritische Intellektuelle und Philosophen gibt, die nicht ganz so laut brüllen und von den dicken Männern am Bühnenaufgang immer abgewiesen werden, wenn sie ans Mikrophon wollen. Sogar solche, die aus bildungsfernen Verhältnissen kommen. Erwähnte ich, daß einer von ihnen dieses Blog betreibt?