Interview mit einem Nerd
Posted by flatter under Best of , HintergrundKommentare deaktiviert
26. Dez 2009 23:35
Ich treffe den Blogger, der sich “flatter” nennt, in einem Café am Rande der Innenstadt. Sein Kaffee duftet nach Ethanol, er raucht. Sein Pullover hat Flecken, die Bündchen sind ausgefranst. Er ist blaß und hat dunkle Ringe unter den Augen.
Ich komme gleich zur Sache.
Feynsinn: Warum tun Sie das?
flatter: Aus Spaß. Ich kann jederzeit aufhören.
Feynsinn: Woher wissen Sie, was ich meinte?
flatter: Ist das wichtig? Wissen Sie, was Sie meinten? Wen interessiert das? Und was geht Sie das an?
Feynsinn: Ich versuche nur, ein Interview zu führen.
flatter: Try harder, moron.
Feynsinn: Also, Sie schreiben fast täglich Artikel in ihrem Blog, sogenannte “Postings”, obwohl sie keinen Cent damit verdienen. Was treibt sie an?
flatter: Sie pfeifen ständig Luft ein und aus, sogenanntes “Atmen”, obwohl die Welt nichts davon hat. Werden Sie dafür bezahlt?
Feynsinn: Ihnen ist das Schreiben also eine Art Grundbedürfnis?
flatter: Wie Rauchen und Saufen, das hatten wir doch eben schon. Sollte ich eines Tages fürs Quarzen bezahlt werden, wäre das in Ordnung. Beim Schreiben ist die Wahrscheinlichkeit nur geringfügig größer.
Feynsinn: Aber leidet die Qualität nicht darunter, wenn Sie schreiben können, was sie wollen? Wenn niemand Sie kontrolliert? Wenn Sie es sogar einfach bleiben lassen können?
flatter: Klar. Wenn mir jemand Geld in den Hintern schiebt, damit ich seine Meinung vervielfältige, kommt erst die große Kunst zum Vorschein. Wer eigentlich keinen Bock hat, sich auch nur an den Rechner zu setzen, schreibt bekanntlich die besten Artikel. Und nur wer jederzeit weiß, daß er vor die Tür gesetzt wird oder morgen nix mehr zu beißen hat, wenn er schwächelt, kann souverän übers Zeitgeschehen urteilen.
Feynsinn: Nehmen wir einmal an, die unabhängigen, dafür aber unbezahlten Autoren hätten die besten Voraussetzungen für Qualitätsjournalismus, hieße das dann nicht, daß nur noch solche Leute schreiben könnten, die sich das leisten können? Wäre das nicht das Ende eines Berufsstandes?
flatter: Klar. Ich bin ja auch einer von diesen Superreichen. Aber verschonen Sie mich bloß mit “Qualitätsjournalismus”! Das ist nicht meine Baustelle. Ich weiß nicht, was aus diesem Berufsstand wird, aber wenn er noch tiefer sinkt, kommt er bloß auf der anderen Seite wieder hoch. Das kann nicht wirklich schaden.
Feynsinn: Sie werden von einigen als ernstzunehmender Blogger angesehen, andere ignorieren Sie oder halten Ihren Auftritt für “abscheulich”. Wo sehen Sie sich?
flatter: Ich kann alles. Ich bin der Größte. Wer mich ernst nimmt, dem ist nicht zu helfen. Wer mich für irrelevant hält, macht einen Fehler.
Feynsinn: Wenn Sie der Größte sind, warum hat die Welt das noch nicht bemerkt? Haben Sie schon einen Blog-Award gewonnen?
flatter: Ich habe keinen Adelstitel, trage billige Klamotten und habe keine Freunde in Berlin. Das mit dem Blog-Award sollten Sie wissen, es ist dasselbe wie mit der DDR, die den Westen nie eingeholt hat.
Feynsinn: Wie soll ich das verstehen?
flatter: Ich wurde noch nie nominiert. Wie soll ich da gewinnen?
Feynsinn: Das geht natürlich nicht.
flatter: Selbstverständlich geht das. Natürlich habe ich einen Award, den “Bloghorny”. Ich habe ihn bekommen wie alle anderen auch: Durch Korruption und Mauschelei.
Feynsinn: Was fehlt Ihnen noch, um Alpha-Blogger zu werden?
flatter: Eine Lobotomie.
Feynsinn: Kommen wir zu etwas anderem: Sie lassen wenig über Ihr Privatleben an die Öffentlichkeit dringen. Wollen Ihre Leser das nicht wissen?
flatter: Na klar wollen die wissen, was ich in meinem Job mache, ob ich noch zu haben bin und mich mal waschen würde, wenn hier wieder eine Frau einzieht. Aber das macht es doch gerade spannend.
Feynsinn: Gibt es noch etwas, was Sie unseren Lesern gern mitteilen möchten?
flatter: Yapp.
Feynsinn: Äh, und das wäre?
flatter: Habe ich vergessen.
Feynsinn: Herr “flatter”, Wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
Dezember 27th, 2009 at 02:41
Nach 3 Bier erzählt er mehr…aber verstehen tu ich das auch nicht…, bis Dienstag…
Dezember 27th, 2009 at 09:43
No comment, only respect ;-)
Dezember 27th, 2009 at 12:43
Und wann kommt dann der private Teil des Interviews, in dem es um Beruf, Paarungsbereitschaft und Waschgewohnheiten geht?
Dezember 27th, 2009 at 16:06
standing ovations :-)
Dezember 27th, 2009 at 18:19
Hochbezahlte Chefe-Redakteure (und Qualitätsjournalisten) verfügen heutzutage über analytische Schärfe in der Argumentation, eine hochwertige Schreibe und das richtige Feeling für Themen. Schau mal hier:
https://www.derwesten.de/waz/meinung/kommentar/Weshalb-gerade-am-heiligen-Abend-die-Kirchen-voll-sind-id2304486.html
Dezember 27th, 2009 at 18:40
Boah, is dat lengweilich! Aber das war vielleicht die Absicht des Verfassers – man soll sich fühlen, als habe eine katolische Messe besucht.
Den Effekt habe ich an dem Film “Alexander” bewundert – der Streifen ist so lang und öde, daß man eine Idee davon bekommt, wie es sich anfühlt, zu Fuß von Makedonien nach Indien zu laufen.
Dezember 27th, 2009 at 19:58
Ja. Ist leider so. Zum A-Blogger fehlt es an großer Frisur.
Dezember 27th, 2009 at 22:47
Good thing, Nerd:
https://motivatedphotos.com/?id=25463
Dezember 27th, 2009 at 23:16
Die arrogante Kuh antwortet nicht.
Dezember 27th, 2009 at 23:43
Try harder!
Dezember 27th, 2009 at 23:46
Beklag dich nicht. Sei froh das du nicht so große Ohren hast wie ich.
Dezember 28th, 2009 at 00:04
@11:
Wenn wenigstens irgendwas groß ist.
Obwohl: Im zweiten Anlauf verstanden. Ferengi –> Ohren.
Dezember 28th, 2009 at 00:04
@kotzt: Gut gekontert, nimm dir nen Bier!
@antiferengi: Meinst du, die nerdy-Talkerin guckt auf die Ohren? ;-)
Dezember 28th, 2009 at 00:14
@ flatter:
Bin dabei, bin dabei.
Dezember 28th, 2009 at 00:14
Frag mich mich auch grad, aber es bleibt beim Bier,
Prost :-)
Dezember 28th, 2009 at 00:23
Ouh kacke, Berichtigung: Frag “ich” mich auch grad :-)
Dezember 28th, 2009 at 00:38
Biermich machtmich lustichmich? DAS “mich” ? *gg*
Dezember 28th, 2009 at 00:41
Na also bitte, – etwas mehr Contenance :-))))
Dezember 28th, 2009 at 00:48
Constance? Eim Bierken noch, dann darfse alles!
Dezember 28th, 2009 at 00:52
Es waren Damen anwesend.
Dezember 28th, 2009 at 00:56
Na, ich sehe ( noch sehe ich was ), die Probleme sind die gleichen, – also brauchen wir einen unparteiischen (schreibt man unparteiisch wirklich mit zwei ii ? ), – der Licht ins Dünkel brüngt. Kotzt sacht gar nix mehr ?
Dezember 28th, 2009 at 00:56
Ok, – ich entschuldige mich – kotzt. Ein Tick zu langsam gewesen.
Dezember 28th, 2009 at 00:58
Ömm … ich kann mir gerade nicht folgen.
Dezember 28th, 2009 at 01:02
Na, – damit bist du fürwahr nicht alleine :-))))))))
Dezember 28th, 2009 at 01:04
porst! *lall*
Dezember 28th, 2009 at 01:06
Der Ferengi,scheints, hat zu viel caldorianischen Aal getrunken.
Mach ich auch gerne.
Dezember 28th, 2009 at 01:07
Ich halte es eher mit Schintztonick oda pg-Gargleblaster. Does tht mattr?
Dezember 28th, 2009 at 01:14
Bei Gargleblaster bin ich raus.
Ich hab Kinder.
Macht was ihr wollt: Ich hab Kinder!
Dezember 28th, 2009 at 01:16
@Kotzt
Jetzt muss ich dich doch zu erneutem Ansehen aller StartTrek-Folgen “Next Generation” verurteilen. Es heißt:romulanisches Aale
Außerdem hat der Alien schon die Segel gestrichen, und verzehrt, da ihm das Bier ausgeht, den letzten Rest vom Essig, der noch im Kühlschrank steht, und grad so noch als Wein durchgeht.
Dezember 28th, 2009 at 01:20
Meine Kinder (2 töchter) sind schon zusammen 40. Ich sauf mit denen. So!
Replicator? Streiche “Earl Grey, heiß”; Kaltschale!
Dezember 28th, 2009 at 01:25
@ antiferengi:
Hab ich gerne geschaut.
Ein Freund hat sie sich gerade alle der Reihe nach angeschaut (DS9, weil, besser!).
Du hast Recht: Romulanisches Ale.
Dezember 28th, 2009 at 01:33
ds9 is doof. ich geh jetzt in meim wurmloch rein.
verdient euch noch die BANNLISTE und …
greift nicht in die verdammte schüttung, ihr amateure!
*koma*
Dezember 28th, 2009 at 01:39
@kotzt
Hihi. Keine Sorge (hab auch erst googlen müssen, – was Aale betrifft ;-)
Und ganz im ernst, ich wär lieber Klingone als Ferengi. So bleibt mir nix als schwächeln.
War nett mit euch Jungs, – ich hau mich jetzt in die Kissen. Guats Nächtle.
Dezember 28th, 2009 at 12:29
babylon 5?
Dezember 28th, 2009 at 15:16
Eines der sinngebendsten Interviews der letzten dreißig Jahre.
Dezember 28th, 2009 at 19:42
vielleicht kriegst ja mal n award für den blog mit den wenigsten awards
Dezember 28th, 2009 at 20:41
Auja. Am besten, mir wird einer aberkannt, den ich gar nicht habe. Da muß doch was gehen!