Einen in jeder Hinsicht witzigen Ansatz zur Erklärung der Struktur des deutschen Gesundheitswesens hat der Kollege aus dem Blogamt gefunden. Sehr lesenswert!
Das Beispiel, das man fast ernst nehmen kann, hinkt natürlich, weil es im Supermarkt keine Waren gibt, die der gemeine Konsument dringend zum Überleben braucht und die ihn ein Vielfaches seines Monatseinkommens kostet. Richtig ist aber auch, daß dieser Einwand ebenso hinkt. Schließlich sind die Kosten teurer OPs kein Grund, die medizinische Basisversorgung derart in Bürokratie zu ersticken.
Womit wir beim Thema wären: Selbst die Reformvorschläge, die oberflächlich radikal daherkommen, sind ideenlos und trampeln in alten Pfaden herum. Eine Bürgerversicherung, meinetwegen auch eine Kopfpauschale wären vielleicht eine Alternative, setzen aber an der falschen Stelle an. Warum nicht erst einmal alles, das bezahlbar ist, den medizinischen Alltag betrifft, wenig auf Forschung angewiesen ist und sich bewährt hat zu einem Basispaket zusammenfassen und sich auf eine einfache Finanzierung einigen?
Dann blieben nur noch die teuren OPs, Apparatemedizin und Luxusleistungen, über die man sich streiten müßte. Es macht keinen Sinn, beides aus einem Topf zu finanzieren. Und eine Trennung dieser Leistungsbereiche würde die schönsten Totschlagargumente und viele vorgefaßte Meinungen in Schall und Rauch auflösen.