Porn und Streaming – die Zukunft der Linken?
Posted by flatter under Politik[65] Comments
12. Jul 2013 14:13
Ein recht einfaches Modell von Sexualität und Macht hat Conner Habib, Pornodarsteller, der glaubt, die Verheimlichung von Sexualität werde für die Mächtigen zum Problem und eine öffentliche Sexualität verleihe Macht. Dem kann ich absolut nicht zustimmen, aber es inspiriert mich zu einer anderen Betrachtung:
Ein Erfolgsrezept der 68er, einer grundsätzlich linken, in weiten Teilen auch emanzipatorischen und fortschrittlichen Bewegung, war die Verbindung des Politischen mit dem Sex. Das Versprechen von Freiheit auf beiden Ebenen gab der Welle einen enormen Schub. Linke Politik und Freiheit – in der Kombination – waren sprichwörtlich sexy. Man vergleiche das mit dem Pietismus der politischen Trockenpflaumen bei den heutigen Grünen und weiß, warum die inzwischen so muffig riechen.
Porn und Sexualisierung in der Werbung haben einerseits die vermeintlich befreite Sexualität gekapert und sie quasi durchkapitalisiert. Wenn man die Schriften Herbert Marcuses heute liest, könnte man heulen angesichts von dessen grandiosem Irrtum. Es steckt übrigens trotzdem sehr viel Wahrheit in seinen Betrachtungen, aber das würde hier zu weit führen.
Sexy Politics
Der Sex hat sich aber in seiner konsequentesten ökonomischen Form, dem Porn, ironischerweise gerächt. Wirklich verlässliche Daten sind schwer zu finden, aber es gibt Hinweise (und plausibel ist es auch), dass Porn einen gewaltigen Anteil am Webtraffic verursacht und damit den Ausbau der Netzinfrastruktur vorangetrieben hat. Dass staatliche Kontrolletis den Deckel nicht aufs Netz bekommen, verdankt sich auch dem Umstand, dass dieses schneller wuchs als sie reagieren konnten. Das Rennen ist verloren, thnx to porn.
Inzwischen ist das Streaming von (anderen) Videos und Musik vermutlich die nächste treibende Kraft. Das Gute für die APO: Es ist illegal, obwohl es jeder macht. Daher bekanntermaßen der Erfolg der Piraten. Auf diesen Ebenen – einer durch Vermarktung kanalisierten Sexualität und der Sucht nach Entertainment, findet heute der heimliche und weitgehend unbewusste Widerstand gegen den Kapitalismus statt. “Ohne Geld kein Spaß” ist die Regel, der sich alle beugen sollen.
Das ist zumindest einer der größten Hebel, um die Unversöhnlichkeit des Kapitalismus mit den menschlichen Bedürfnissen zu nutzen, denn er ist selbst dann nicht mit diesen Bedürfnissen zu versöhnen, wenn er sie selbst geformt hat. Wem es gelingt, diese Kluft nachhaltig ins politische Bewusstsein zu bringen, dürfte mehr erreichen als jeder emanzipatorische Versuch seit vierzig Jahren.
Juli 12th, 2013 at 15:18
Wenn dieses System eines Perfektioniert hat, dann aus meiner Sicht, dass egal wie Reich man ist trotzdem ein Gefühl von Mangel an $KONSUMGUT empfindet (vielleicht hat der Nachbar gerade eine noch teurere Yacht als die eigene gekauft, wie sähe es denn aus, wenn man da nicht nachziehen würde).
Interessanter Artikel über die Selbsansicht von Bankern in England die erklären wofür sie ihrer Meinung soviel Geld BRAUCHEN, finde ich leider nicht mehr
Juli 12th, 2013 at 15:50
Die Kunst des Verkäufers ist es, die Rhetorik dorthin zu lenken, wo dann alle weise mit dem Kopf nicken, – weil sie glauben es verstanden zu haben, – obwohl man ihnen alles erzählen kann. …. Halbobjekte ….. Nach den Vollobjekten, geht der kluge Selbstdarsteller natürlich in die Zwischenräume zwischen halbgaren Menschlichkeiten und genauso halbgaren Technokratien. Und schon ist der esoterische Rationalist oder rationale Esoteriker geboren. Spannend, – der Mann ist gut. Zumindest als Verkäufer.
Juli 12th, 2013 at 18:03
Ich weiß mit diesem Beitrag nichts anzufangen, ich finde weder einen roten satirischen Faden, aber andererseits laden mich die Thesen nicht zum Nicken ein.
Ernst oder Spaß – bin zu doof das zu kapieren.
Juli 12th, 2013 at 18:13
Osch@d (3)
Ich erzähle dir meine These. Das ist das Feld, wie die unveränderten Verkäufer- und Werbeseelen, mit einer aufkeimenden Kritik an Technokratie umgehen werden. Sie werden darauf einsteigen und beide Seiten gleichzeitig bedienen. Genau das, war übrigens mal die mentale Geburt, – dieser Mitte. Die clevere ICH-Ag da im Tazschen Nachfeeling von Bertelsmann-Studien, hat das voll drauf.
Juli 12th, 2013 at 18:26
Ich habs jetzt auch zweimal lesen müssen um nicht falsch zu antworten. Ich stimme dem grundsätzlich zu. Nur wo liegt bitte der Hebel?
Der Mechanismus ist doch generell! Ohne Spass kein Geld. Schrob ich letztens, dass Secondlife das interessanteste Beispiel dafür ist, dass der Mittelstandsverlierer sogar bereit ist im Netz Geld zu bezahlen, damit er wenigstens dort eine Villa besitzt? Und dass der Kapitalismus nicht mal das virtuelle Zerrbild von Wohlstand zulässt ohne dort abzukassieren?
Juli 12th, 2013 at 19:04
Der Hebel leigt da, wo man den Menschen klarmachen muss, dass das eben nicht doofes Einzelschicksal ist, kein Suchtproblem, keins der Moral oder sonstwas, sondern Kapitalismus. Dass sie sich bereits aktiv und um das Risiko einer Verurteilung, nämlich illegal, gegen den Kapitalismus wenden, um
a) noch irgendwie Spaß zu haben
und
b) eigentlich das zu tun, wozu der Kapitalismus sie permanent auffordert, nämlich zu konsumieren.
d) ist es das, was Emanzipation verspricht: Spaß ohne Reue, falsche Moral und einen, der am Ausgang abkassiert.
Das ist die Struktur der Geschichte, die man erzählen muss.
Juli 12th, 2013 at 19:08
@Herr Liebreiz.
Du meintest wohl, – ohne Geld kein Spaß, – oder?
Andersrum, gibt’s da, (zumindest innerhalb dieses Mechanismus), ein paar existenzielle Schwierigkeiten, Spaß zu erklären, der über den Beischlaf hinaus gehen könnte ;-) Nichts für ungut, – aber ich stör mich trotzdem am Fatalismus des Satzes; “Der Mechanismus ist doch generell”. Möglicherweise, liegt es ein wenig am mechanischen Empfinden des Ganzen.
Juli 12th, 2013 at 19:35
eb: hrhrhr, ja… lustig vertauscht. Leider ohne Absicht. Sagen wir es doch so. Der Strick hat sich um die Hälse doch recht ordentlich zugezogen? Das Individuum ist wie gewünscht ordentlich reduziert auf sein Einzelschicksal – reduziert! Von aussen wie von innen. Wer keine Teilhabe hat, zieht sich in sein Schicksal zurück.
Ich sehe mir gerade an, weil einer der wirklich klassischsten Kleinststadtteile von Neukölln durch die Gentrifizierung zerstört wird und damit eines der bestfunktionierenden Beispiele einer Gemeinschaft zerstört wird, die sich noch vor wenigen Jahren selber getragen, unterstützt und “bespasst” hat. Man hat sich in den Höfen getroffen, zusammen gegessen, füreinander gekocht, unterhalten, gespielt.
Immer mehr Leute verlieren dort ihre Arbeit, können ihre Wohnungen nicht mehr tragen. Die Ämter schlagen gnadenlos zu. Von ALG I ins ALG II, Fristsetzung und irgendwann dürfen sich alle Verlierer eine Bude suchen, die in den Rahmenbetrag der “Kdu” passt. Aber eben nicht mehr da. Einzimmerwohnung, wenn überhaupt, nicht unter 400.- kalt. Der Nachwus aus diesen Generationen findet schon gar nichts mehr dort. Schlicht nicht bezahlbar.
Spass ohne Geld bedarf einer gesellschaftlichen Infrastruktur. Die wird seit Jahren zerstört.
Juli 12th, 2013 at 19:44
Flatter, ich weiss nicht. Ich weiss einfach nicht. Es ist die generelle Denkstruktur des Menschen. Die Isolation in der Masse führt zu einem dimensionalen Denken, das kaum noch ein “Wir” auf einer Ebene kennt, weil es sich auf die Kleinststruktur der Familie zurückgezogen hat und sich darüber hinaus irgendwo zwischen einem Oben und Unten einmittelt. Die Fixierung auf dieses Denken führt zu dieser Hamsterradnummer. Nach oben, nach oben, nach oben… aber wenn schon nicht nach oben, auf keinen Fall nach unten. Das sind die Fesseln unserer Zeit.
Die Anerkenntnis der Chancenlosigkeit gegen den herrschenden Kapitalismus führt dann überwiegend auch noch zu einer InDerZeitLebigkeit; hauptsache solange überleben, bis man selber nicht mehr ist. Nach mir die Sintflut, nur schon nicht mehr in der gewohnten Rücksichtslosigkeit, sondern als hektische Flucht.
Anzuerkennen was wirklich läuft und dagegen anzutreten, bedeutet auch sich von den Fesseln der Ängste zu lösen. Das können nur wenige.
Juli 12th, 2013 at 19:45
Als jemand der sowohl Linke, Rechte als auch die selbstgefällige Mitte hasst, meine ich mal dazu: Jedem das Seine :-) Okay?
Ich brauch keinen Langhans, kein Eva-Prinzip als Leitkultur und ich brauche kein Gesülze aus den Schlafzimmern der oversexten (meist attraktive junge Menschen auf Plakaten und in Serien) aber insgeheim wohl underfuckten (und abgefuckten) Gesellschaft.
Ich lehne mich weit aus dem Fenster und behaupte, dass es früher (Steinzeit vllt.) besser war.
Juli 12th, 2013 at 19:57
Ok, das wäre dann ein Plädoyer für Kleingruppenanarchismus… :)
Juli 12th, 2013 at 20:35
@HerrLiebreiz(9): Im Prinzip ja, aber du sprichst von einem Wimpernschlag der Geschichte. Die andere Baustelle halte ich für viel problematischer (und muss langsam endlich mal den Artikel nachreichen dazu), nämlich das Bedürfnis nach Führerschaft und vermeintlicher Einigkeit. Was ich aber sehe, ist dass das alles – sogar diese widrigen Tendenzen – vom Kap. nicht mehr bedient werden können. Deshalb kippte er regelmäßig in offene faschistische Gewalt um, aber auch die hat noch nie geholfen.
Juli 12th, 2013 at 21:13
@flatter (6)
Sry, aber wenn ich lese “… wo man den Menschen klarmachen muss …” – ich garniere solchen Satz auch noch mit einem “nur”, trotzdem: – bekomm’ ich Schluckauf. Wahrscheinlich deshalb weil ich oft Menschen, an denen mir etwas liegt, versucht habe “nur” klarzumachen dass …
Bleiben wir in dem Rad, das Du oben (flattermäßig = sehr gut) schlägst: Nicht den Menschen etwas klarmachen sondern sie sich selbst über etwas klar werden lassen … wie das geht? Am besten im Kapitalismus? Panem et circenses? Tutti Frutti? Gut, Rom iss trotz p_e_c untergegangen, der Kapitalismus hat trotz T_F die Schraube seit den End-Achtzigern noch etliche Drehungen weitergedreht, trotzdem: Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass “Klarmachungen” ähnlich gut wirken und ja, ich glaube auch nicht, dass es da eine “… Unversöhnlichkeit des Kapitalismus mit den menschlichen Bedürfnissen …” gibt, zumindest nicht in der breiten Masse.
Also: Das klar_werden_lassen Porn und Streaming -mäßig durch die Hintertür. Nur wo iss die aufklärende Backdoor? Ich weiß es auch nicht.
Juli 12th, 2013 at 21:32
“Klarmachen” heißt für mich schlicht kommunizieren. Konkret:
Es gibt da diese Partei, die sich “die Linke” nennt. Die debattiert sich hie nen Hals über Marx und Quarks, schachert da um Pöstchen und erklärt dort, was Ludwig Erhardt für ein großer Linker war. Würde diese Truppe ihre Ressourcen stattdessen nutzen, um eine öffentliche Debatte zu führen um Kapitalismus, was er ist und wie er sich auswirkt, könnte sie sehr viel mehr bewirken.
Wir haben andererseits da diese nerdigen Politpiraten, die ihrerseits die Auswirkungen des Kap. im Alltag vor allem der Jüngeren täglich anprangert, ohne je endlich den Zusammenhang zum Kap. herzustellen.
Wir haben drittens ein großes Schnauzevoll vom Überwachunsgstaat, das gerade so richtig anlaufen kann und viertens ein Abkacken der europäischen Nachbarn an den Rand des Bürgerkriegs. Es ist alles da, man muss nur die Fäden verbinden.
Juli 12th, 2013 at 21:33
Weiß nich, mir fällt dazu nur while “my guitar gently weeps” ein.
Okay, es sind noch ein paar hundert Sachen mehr, aber wen interessiert das schon.
Juli 12th, 2013 at 21:58
Schade, dass noch keiner einen Porno verlinkt hat!
Juli 12th, 2013 at 22:03
Ich kann an heimlichem oder unbewusstem Antikapitalismus nichts subversives erkennen. Illegale Downloads oder Streaming stellen den Kapitalismus nicht in Frage, seinen Produkten wird ja weiterhin gehuldigt; vielmehr ist es, wie schon bei den Jugendkrawallen in England, das Einfordern von nicht gehaltenen Wohlstandsversprechen. Die Jahrzehnte lang geschaffenen, künstlichen Bedürfnisse wollen befriedigt werden. Ich lasse mich gerne umstimmen, aber im Moment kann ich daraus noch keinen Optimismus ableiten.
P.S.: “Das Gute für die APO” – welche APO?
Juli 12th, 2013 at 22:03
Ein Porno wäre Led Zeppelin live at Madison Square Garden. Is halt indiduell.
Juli 12th, 2013 at 22:35
@flatter (14)
“… Es ist alles da, man muss nur die Fäden verbinden. …” Da isses: Das Wörtchen “nur”. Ich bin bei Dir mit allem was Du sagst “nur” …
Und was die PdL angeht: “… Würde diese Truppe ihre Ressourcen stattdessen nutzen, um eine öffentliche Debatte zu führen um Kapitalismus, was er ist und wie er sich auswirkt, könnte sie sehr viel mehr bewirken. …” … würde sie vermutlich erst recht im Orkus verschwinden: “Schaut her, die hammer grad plattgemacht, die waren pleite! Aber die ewig gestrigen schwärmen immer noch vom xxxmus!”
Juli 12th, 2013 at 22:38
Och…Ihr kriegt das schon hin!
Juli 12th, 2013 at 22:46
@R@iner: Ich hab gerade eben eine lateinamerikanische Version von Smoke on the Water gespielt. Auch Porno.
Juli 12th, 2013 at 22:49
@Vogel: Wenn sie relevante Wahrheiten ausspricht, die Leute wirklich anspricht und dafür den deutschen Talkshownormmichelwähler verstört, verschwindet sie? Warum sollte sie dann nicht verschwinden?
Juli 12th, 2013 at 22:51
@Eike: (20): Sehr geil, kannte ich noch nicht.
Der Mann unter (16) hat noch Hoffnung, siehste!
Juli 12th, 2013 at 22:55
Treffer, versenkt. [via Missis Mop]
Juli 12th, 2013 at 23:05
@Rafael (1):
Wars vielleicht dieser Artikel?
Juli 12th, 2013 at 23:21
Weil Freitag is einer zur Entspannung, trotz Sommerloch.
https://kmphilately.com/index.php?a=2&b=9448140
Der letzte, der Blaue, mit Stempel Brescia nich häufig…
Mittig links, die braune 4 Kreuzer wär ein starkes Stück, da trau ich dem Stempel nich über`n Weg.
Juli 13th, 2013 at 08:30
Na sowas! Ein “Anthropornosoph”!
Bleibend: Die kapitalistischen Söldnertruppen (Funktionseliten) werden es immer verstehen oder versuchen, die Begierden und Bedürfnisse der Menschen so zu kanalisieren und zu lenken, dass möglichst viel Kohle in die Schatzkammern des Geldadels gespült wird. Und so lange ein bisschen was auch bei den armen Ludern hängen bleibt wird weiter alles friedlich bleiben.
Juli 13th, 2013 at 09:41
Versuchen sowieso, aber verstehen (im Sinne von Können) immer weniger. Dieses System wird ironischerweise von eben dem technischen Fortschritt dahingerafft, den es so unvergleich zu etablieren vermochte. Das ist nicht nur die Produktivitätsentwicklung alleine, sondern eben auch der Verfall des ‘natürlichen’ Warencharakters bei allem, was sich digitalisieren lässt. Die ‘Raubkopie’ zieht eben immer weniger, wenn die Leute völlig zu recht den Eindruck haben, dass da effektiv niemandem etwas weggenommen wird, und schon gar nicht gewaltsam.
Das System franst aus, und der Aufwand, den man unternehmen müsste, um all das effektiv zu unterdrücken, würde die Sache ebenfalls völlig unprofitabel machen. Gleichzeitig wird noch ruchbar, dass der größte Hersteller von ‘content’ mittels seiner großen Ohren selbst in großem Stil abgreift. Auch das ‘Betriebsgeheimnis’, ein wesentlicher Baustein dessen, was an ‘freier’ Konkurrenz noch übrig ist, ist so nur noch ein Witz. Und das trifft mit dem sogenannten Mittelstand sozusagen mitten in’s ideologische Zentrum der ganzen Veranstaltung.
Juli 13th, 2013 at 09:51
Fucking for Verginity !
Juli 13th, 2013 at 11:09
flatter (22)
Ich glaub’ wir ziehn hier ‘n Kaugummi lang:
1) “Wenn sie relevante Wahrheiten ausspricht, … dann spricht das “… die Leute wirklich [nicht] an[] …” denn für “den deutschen Talkshownormmichelwähler” bedeuten die relevanten Wahrheiten viel zu häufig: “Meine Schuld!” alt. “Ich schaff’ das schon – wer will der kann!” alt. “Du schaffst das schon …!” usw. deshalb
2) bleibt sie in jedem Fall wirkungslos weil links!! Inkludieren iss nich mehr in, exkludieren heißt das Zauberwort!
3) Sie bleibt die Partei der Verlierer – diesen Makel wird sie in tausend Jahren nich los.
4) Z.B. Gysi und Wagenknecht haben genügend Reden in unserem Sinn (das meine ich doch?!) gehalten – sie werden tot geschwiegen und/oder lächerlich gemacht.
Wo Du unbedingt recht hast: Realpolitik tötet!
Juli 13th, 2013 at 11:34
Ich bin davon überzeugt, dass die Menschen die Wahrheit akzeptieren, wenn sie mehr Spaß macht oder weniger wehtut als die Lüge. Das ist mein Punkt.
Wagenknecht ist doch gerade die, die Ludwig Erhard hochhält. Und ich kenne keine einzige Rede, in der eine(r) der beiden die Phase des Kap., die hier in “Krisen” zerlegt wird, sinnstiftend erklärt hat. Weißte, die können Castros Postkarten schicken und von “Kommunismus” faseln, aber sie kriegen es nicht hin, die einzige Theorie verständlic hzur Anwendung zu bringen, die das ganze Elend hinreichend erklären kann. Wenn eine “Linke” so wenig mit Marx tun kann, ist sie wirklich eine Lachnummer.
Juli 13th, 2013 at 12:03
Kommerz und Selbstoptimierung statt sexueller Freiheit:
“In den vergangenen Jahren wurde mehr Geld für Brustimplantate, Penisimplantate und Viagra ausgegeben als für die Erforschung von Alzheimer! Konsequenz: In ein paar Jahren rennen viele Leute mit riesen Brüsten und langen P…. herum und können sich nicht mehr erinnern, was sie damit anfangen sollen.”
(Zitat eines Nobelpreisträgers)
Juli 13th, 2013 at 13:42
OT: Dieser Friedrich lügt doch, sobald er nur die Fresse aufmacht. Die halten uns echt für bescheuert: Interview auf heute.de
Juli 13th, 2013 at 13:49
OT: Hihi…
Juli 13th, 2013 at 14:09
Nein, der Herr Friedrich sagt die Wahrheit. Hieß es nicht schon “Honor Bound to Defend Freedom”, “Unsere Ehre heißt Treue” etc.? Edle Motive für Folter, Massenmord und totale Kontrolle. Doch, edel ist die Diktatur immer, was man schon daran merkt, dass niemand etwas anderes behauptet außer Schwerstkriminellen.
Juli 13th, 2013 at 14:11
“Ich bin davon überzeugt, dass die Menschen die Wahrheit akzeptieren, wenn sie mehr Spaß macht oder weniger wehtut als die Lüge.” Dreimal einverstanden. Also, lieber Talkshownormmichelwähler, auf freundliche Art, ganz vorsichtig, bitte nich erschrecken: “Alles was Du kennst: Falsch & schrecklich! Alles was da neu kommt: Richtig & gut!”
flatter: Wie sagen wir’s unserem Kinde??
Btw.: Die könnten doch hier einfach mitlesen?, oder? ;-)
Wünsch’ Dir ‘n schöWoE
Juli 13th, 2013 at 14:13
Ich weiß nicht, ob deine Kinder mitlesen. Im Prinzip hast du den Inhalt verstanden, allerdings sprach ich vornehmlich von der Form. Ich kann jemandem sagen, dass er bald vermutlich in der Diktatur sterben wird oder dass er frei Leben wird, wenn die Diktatur beseitigt ist. Letzteres wird ihn sicherlich mehr animieren als ersteres.
+ dito
Juli 13th, 2013 at 14:17
@flatter #35: Nein, dieser subalterne Technikfreak verheddert sich in der Reihenfolge, was das Scannen und die angeblich benötigte richterliche Genehmigung angeht. Völliger Bullshit, null Erkenntnisgewinn und genau die gleiche Argumentationslinie, die sie auch hier fahren.
Juli 13th, 2013 at 15:01
Warte, unsere Freunde haben doch immerhin 45 Terrorismen vereitert. Von äh, gezählten 81419.
Juli 13th, 2013 at 15:14
@flatter, 31
“Wenn eine “Linke” so wenig mit Marx tun kann, ist sie wirklich eine Lachnummer.”
Linke als auch Altmarxisten haben sich eben immer nur auf die Seite des exoterischen Marx bezogen, “Klassenkampf”, “Anerkennung im Kapitalismus” und “soziales Interesse” waren die Ziele im Entwicklungs- und Modernisierungzeitraum des Kapitalismus.
Es ging nie um eine Emanzipation vom Kapitalismus und dessen repressiven Zumutungen, sondern um eine Anerkennung im Kapitalismus.
Nach der Entsorgung jeglicher kritischer Theorie des esoterischen Marx (Kritik an kap. Kategorien) und der damit gleichzeitigen Negation kritischer Analyse der Verhältnisse verbunden mit der Fehlinterpretation einer “Niederlage”
des Sozialismus und vermeintlichen Alternative zum Kapitalismus wars es auch vorbei mit Marx und der Linken.
Denn eine “Emanzipation im Kapitalismus” + “Klassenkampf” bietet sich im Krisenkapitalismus nunmal nicht, somit ist das Programm einer bloß immanenten Kapitalismuskritik abgearbeitet und Marx erledigt.
Deswegen auch der absurde Bezug zu Erhard und die – wie du richtig geschrieben hast – Unmöglichkeit Theorie zur Erklärung/ Anwendung zu bringen.
Juli 13th, 2013 at 15:35
@flatter: Komisch, neulich waren es noch 50. Aber genau darum ging es beim Friedrich-Abstecher: Um das Aushecken einer gemeinsamen Sprachregelung, wobei F. sicher nur Zuhörer war.
Noch eine Idee: Könnte die nsa nicht behilflich bei der Wiederbeschaffung der vom Verfaschoschutz geschredderten Dokumente sein?
Juli 13th, 2013 at 16:22
Dank an flatter für den Hinweis via (39). Habe gerade an Frieda folgende Mehl über abgeordnetenwatch geschickt:
Guten Tag, sehr geehrter Herr Innminister,
von Ihrem Besuch in den USA haben Sie die frohe Botschaft mitgebracht, die Abhöraktionen unserer amerikanischen Freunde hätten weltweit 45 Anschläge verhindert.
Das amerikanische Nationale Terrorabwehrzentrum (NCTC – National Counterterrorism Center) berichtet in seinen Jahresberichten (erhältlich bis 2011) aus einer umfangreichen Statistik von Terrorakten weltweit. Hieraus geht hervor, dass (lt. Zählung des NCTC) in der Zeit von 2005 bis 2011 weltweit 81.419 Terrorakte durchgeführt wurden mit ca. 108.000 Toten.
Meine Frage an den Bundesminister des Innern, an Sie Herr Dr. Friedrich: Halten Sie das Verhältnis von 45 mutmaßlich verhinderten Terroranschlägen zu 81.419 tatsächlich gezählten Anschlägen für gerechtfertigt, die komplette elektronische Kommunikation Deutschlands, Europas, der EU … mutmaßlich der ganzen Welt abzuhören und abzuspeichern?
Ich bitte freundlichst um eine zeitnahe Antwort. Vielen Dank im Voraus.
Freundliche Grüße
Ich gugg jezz noch nach anderen Kanälen, auf denen ich Frieda mit der Frage beglücken kann. Also Jungs: Feuer frei – zum Nachahmen bestimmt!!
Juli 13th, 2013 at 19:48
Das landet simpel beim Praktikaten, wenn Du Glück hast. Auf jeden Fall zumindest eine Ablage mit P.
Juli 13th, 2013 at 21:38
@Eike
“Jo, da kammer nix mache, unn weil merr do nix mache kann machemerr nix, gell!”
Vllt. iss der Praktikant ‘n Mensch mit Hirn, erzählt’s seiner Freundin, die erzählt’s weiter Ihren Freunden … unn die Revolution geht los, ohne Dich, keiner weckt Dich!
Op Kölsch: “Arsch hu unn Zäng uss enander!”
Boaeji: Der Vochel hat die Revolution losgetreten; Manno bin ich stolz auf den Vochel!
Juli 13th, 2013 at 21:55
@BorisGruschenko/@flatter
Wie soll Emanzipation vom Kapitalismus gehen, wenn dazu wer gebraucht wird, der sagen muß, wie es geht^^
Wie soll ‘man’ es nicht sagen können müssen, wenn ‘man’ dabei selbst den Hut auf haben möchten^^
Die Linke als Partei kriegt das wohl nicht gebacken, da steht ihr ihre Verfaßtheit als Partei im Parlamentarismus mit allen daraus resultierenden Konsequenzen im Weg… (und daraus resultierend wird sie eben immer den s.g. Hut aufhaben wollen (müssen))
Die Linke als Bezeichnung einer Ansammlung von Menschen, die (so hatten wir hier mal kurzzeitigen Konsens für “Was ist links”) andere(s) nicht ausgrenzen, muß sich selbst erst finden, bevor sie eine ‘Sprache’ entwickelt…, damit hat/hätte die Emanzipation (dann aber schon) angefangen.
Juli 13th, 2013 at 22:02
OT: Zerohedge – Guest Post: What Marx Got Right
Juli 13th, 2013 at 22:03
@Wat.(45): “wenn dazu wer gebraucht wird, der sagen muß, wie es geht” – Es gibt nichts Menschliches, das geht, ehe es jemand gesagt hat. Das nennt man “Kommunikation”. Es wird vieles nicht gesagt, weil es nicht gesagt werden soll. Das führt u.a. dazu, dass Menschen regulär Angst vor der Emanzipation haben. Doch, es gibt Dinge, die gesagt werden müssen, das hat aber nichts damit zu tun, dass man wen befehligt. Wenn ich meiner Tochter einen Gitarrenriff zeige, zwinge ich sie ja auch nicht dazu, fortan diesen zu spielen.
Juli 13th, 2013 at 22:07
Sicher Kommunikation @flatter, aber vor dem “Wie kommunizieren” steht das “Was kommunizieren”.
… da tut’s vielleicht auch ein “Es geht anders als Kapitalismus” oder sogar ‘nur’ “Versuchen wir mal was anderes als das ‘Übliche’.
… weil das ‘Übliche’ ja eben nicht mehr ‘richtig’ geht.
Edit: Deine Tochter hatte doch bestimmt schon mal wenigstens Interesse an Gitarrengriffen…
Juli 13th, 2013 at 22:18
Yo, und die Menschen haben Interesse an Spaß und wenig daran, angefixt und vor die Tür gekehrt zu werden. Das ist der Nebeneffekt des Kap., den man auch ohne Verstand erkennt. Kann man dran anknüpfen.
edit: Im übrigen kann ich es auch nicht als Zwang durchgehen lassen, ein Interesse zu wecken.
Juli 13th, 2013 at 22:28
Nö, ich auch nicht @flatter ;-)
Die Frage aller Fragen: “Wie”.
… und vorher eben: “Was”
Reicht vielleicht, ich wiederhole mich, ein: “Mal gaaanz anders”
Juli 13th, 2013 at 22:31
Eben. Das ist ja der Ansatz.
Juli 14th, 2013 at 00:26
OT: Merke: Die größten Arschlöcher liegen immer jenseits der Verjährungsfrist. Ein großes Arschloch ist ein altes Arschloch, das kann nur verjährt sein.
Juli 14th, 2013 at 10:03
Wie soll Emanzipation vom Kapitalismus gehen, wenn dazu wer gebraucht wird, der sagen muß, wie es geht^^
Gut. Katastrophen passieren spontan, wenn dazu der Überhang eine kritische Größe überschreitet.
Meine Hoffnung wäre es aber schon, dass bei der Rettung der Welt nicht alles total in Fetzen fliegt oder an die (noch zu errichtenden) Laternen gehängt wird.
Rumoren tut es jetzt schon seit zig Jahren, dass “irgendwas” passieren müsste, dass der Kapitalismus nicht reformierbar sei, dass der Parlamentarismus das Ende der Demokratie bedeute, usw. usw.
Wenn es mal wirklich zu so einem revolutionären Beben kommt, dann werden es aber sicher nicht die Zausel zwischen 60 – 80 gewesen sein mit ihrem Ballast an Geschichte und Gesellschaftskritik, sondern irgendwelche junge Kerle, die nichts Anderes wollen als ganz einfach MEHR!
Juli 14th, 2013 at 10:45
Jedenfalls mehr als eine Existenz am Minimum gepaart noch mit der dauerhaften Aussicht darauf, dass nicht einmal das bis nächste Woche sicher ist. Just another word for nothing left to loose…
Aber um auch mal einen positiven Aspekt zu bringen – der Parlamentarismus könnte irgendwann vielleicht immerhin mal als der zarte Anfang der Demokratie gelten. ;)
Juli 14th, 2013 at 11:32
Weil ihr es gerade vom kommenden “revolutionärem Beben” habt; Irgendwie ist das völlig untergegangen – Junge Welt: Christlicher Volkszorn
Unbekannte Täter haben in der Nacht zum Freitag in einem Asylbewerberheim in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) Feuer gelegt. Sie hätten eine Matratze vor der verschlossenen Tür eines Unterkunftsraums in Brand gesteckt, teilt die Polizeidirektion Ost mit. Aufgrund der starken Rauchentwicklung erwachten zwei Bewohner. Sie retteten sich über ein Baugerüst an der Außenfassade. Ein Wachschutzmann erlitt beim Löschversuch eine Rauchgasvergiftung. (…) Einen fremdenfeindlichen Hintergrund der Brandstiftung schließt die Kriminalpolizei derzeit aus …« meldet am Freitag die Berliner Regionalausgabe von bild.de. [..]
Juli 14th, 2013 at 12:05
@44 Vogel: Eher so!
Aber bloß nicht zu weit aus dem Fenster lehnen!
Juli 14th, 2013 at 12:05
@Wat.: Nur so am Rande. Wenn Du mal Lust und Zeit hast, dann empfehle ich dir dieses Interview mit Rudi Dutschke aus dem Jahre 1967, wenn Du es noch nicht kennst: Sozialismus 1/5
Juli 14th, 2013 at 15:55
Danke @R@iner, Dutschke mag anders klingen, ist er aber nicht. Es ist irgendwie immer die gleiche Sackgasse (für mich).
Ich stehe auf verlorenem Posten, ich weiß, trotzdem: Alles auch nur ansatzweise ‘von oben’/ elitäre/ führende landet im gleichen … Topf des (mir) bekannten.
Gleiche unter gleichen machen gemeinsam, was sich als gemeinsam ‘vereinbaren’ läßt, gerade eben nicht orientiert an einer ‘großen Zukunftsmarke’ oder es wird wieder ein etwas von wenigen über alle. Das Gemeinsame ist mE das entscheidende und darf nur das ‘bestimmende’ sein, sonst nix.
Btw. bin ein hoffnungsloser Fall für alle “Ich muß was für uns machen Woller”, sorry.
Juli 14th, 2013 at 17:21
Alles auch nur ansatzweise ‘von oben’/ elitäre/ führende landet im gleichen … Topf des (mir) bekannten.
Ich sehe da keinen Ausweg. Solange “Minister” ihr Amt nicht wirklich als “Dienst am Gemeinwesen” verstehen, sondern oft wie Feudalherrscher für sich und ihre Entourage wirtschaften, bleibt das Gemeinwohl auf der Strecke.
Aber wie soll man Repräsentanten finden, die ihren Amtseid wirklich ernst nehmen, also de facto und nicht nur de jure?
Alle, die es überhaupt bis zu einem Wahlverfahren in ein einflussreiches Amt bringen, haben bis dahin schon so viele Kontrahenten “massakriert”, dass von ihnen in der Regel auch weiterhin keine Empathie für ihre Mitmenschen zu erwarten ist.
Juli 14th, 2013 at 17:57
Ich hab gerade nen Rohtext fertig, der da anknüpft. Kommt in ein paar Minuten.
Juli 14th, 2013 at 18:51
@maguscarolus: Ich sehe darin auch keinen Ausweg – mich kann niemand repräsentieren, nur ich selbst, so wie Du eben Dich und @flatter sich etc. pp.
Juli 15th, 2013 at 22:36
Es rettet uns kein höh’res Wesen, keine Avantgarde, Elite noch die tollste aller Theorien.
Wer hier noch auf die Hilfe oder Gnade irgendwelcher Repräsenonkel oder Tanten wartet, soll sich bei Godot hinten anstellen. Wer noch weiter träumt kann mit viel Glück “nur” in einer stinknormalen Diktatur erwachen. Derzeit verfrühstückt “das System” überall alles Mögliche, Rohstoffe, intakte Natur, Agrarflächen, Infrastruktur – alles, was Mensch so braucht, wenn er nicht zurück auf die Bäume will.
Von dem bisschen “Krise” gar nicht zu reden oder Arbeitslosigkeit, “Rente”, Hungersnöte und Kriegsgetrommel.
Meine derzeitige Hoffnung ist nur, dass sich das Ganze noch einmal wenigstens etwas beruhigt und ein wenig Zeit bleibt, die bisherigen Beta-Versionen abzuschaffen und endlich Version 1.0 zu installieren.
cu
renée
Juli 16th, 2013 at 13:13
@9:
Anzuerkennen was wirklich läuft und dagegen anzutreten, bedeutet auch sich von den Fesseln der Ängste zu lösen. Das können nur wenige.
Und “dagegen anzutreten”, das heißt mittlerweile, seinen sozialen Status, seine Gesundheit und womöglich sein Leben einzusetzen – und wofür? Sind denn Ziele erkennbar, die den Preis wert sind?
Wenn Menschen ein klares Ziel erkennen, dann sind sie wohl in letzter Konsequenz auch bereit, mit ihrer Gesundheit oder ihrem Leben dafür zu zahlen – vielleicht ihren Kindern zu Liebe.
Aber dafür sehe ich derzeit keinen glaubwürdigen Ansatz.
Juli 16th, 2013 at 13:14
@62:
Auf die Bäume zurück werden wir nur können solange es welche gibt.
Juli 16th, 2013 at 18:35
@63 maguscarolus
“Aber dafür sehe ich derzeit keinen glaubwürdigen Ansatz.”
Wartest du, dass einer bei dir an die Tür klopft: “Hallo, ich bin ihr glaubwürdiger Ansatz!” – Instant-Revolution: Tüte aufreißen, In die Tasse schütten und heißes Wasser drübergießen ;-)
Und dann sich beschweren, dass andere über einen bestimmen!
cu
renée