Damit hat niemand gerechnet: Die Richter in Karslruhe haben gegen den sogenannten “Markenschutz” entschieden. Nun waren es nicht hamburger Richter und keine abgemahnten Privatpersonen, die sich gegen den Terror der Wortevermarkter ausgesprochen haben, aber das Resultat ist dennoch erfreulich. Daß es überhaupt noch Grenzen des Schachers mit Marken, Lizenzen und Kopierrechten gibt, könnte beinahe euphorisch stimmen. Mancher mag schon die Hoffnung hegen, daß dieses Urteil weitreichende Konsequenzen zeitigen könnte.
Gemach, denn es gilt noch immer: Die Früchte gehören nicht dem, der sät und erntet, sondern dem, der den Zaun gezogen hat. Auch wenn der FIFA die Zahlen und Buchstaben nicht offiziell gehören, wird die Welt nicht aus den Angeln gehoben. Das Urteil könnte gar das Argument gegen künftige Großveranstaltungen in Deutschland sein. Immerhin macht der Ärger einmal mehr deutlich, wer die WM veranstaltet. Nicht Deutschland, sondern die FIFA. Ein Verein, den außer Geld vor allem zwei Dinge interessieren: Mehr Geld und noch mehr Geld. Daran wird sich auch in Zukunft wenig ändern.