Eine Lösung der Weltwirtschaftskrise steht noch an, und die Phantasielosigkeit der Herrschaft gefährdet Aufschwung, Wachstum und Wohlstand. Zwar ist es richtig, dass die Griechen und in der Folge auch die Portugiesen, Italiener, Iren, Spanier und weitere Länder den Gürtel enger schnallen. Privatisieren, Löhne senken, den Luxus der Sozialleistungen abschmelzen. Das hat ja schon einmal sehr gut funktioniert, bei den Schwellenländern, die heute für niedrigste Löhne unsere Grundproduktion sichern. Allerdings blieben damals noch genügend Länder übrig, in denen nämliche Produkte abgesetzt werden konnten. Das wird sich ändern, denn da ja alle Länder für Wachstum und Wohlstand bei den Investoren sorgen werden, ist künftig mit deutlichen Umsatzeinbußen in der breiten Masse zu rechnen, die nicht mehr als unbedingt nötig wird einkaufen können. Daher ist es notwendig, dass die Kaufkraft der Investoren selbst in die Bresche springt.
Kurzum: Wir brauchen mehr Konsum bei den Leistungsträgern. Da diese aber eine kleine Minderheit darstellen, müssen sie in größerem Umfange konsumieren, was bedeutet: Wir brauchen Großaufträge der Leistungsträger, die für Beschäftigung, Aufschwung und Wohlstand sorgen. Großaufträge für Produkte, die einzelnen dienen, nicht den Massen, versteht sich. Hier kann man aus der Geschichte viel lernen, denn unsere Vorfahren sicherten ihr Wohlstandswachstum auch nicht durch Bürohochhäuser, sondern durch aufwendige Grabmäler, repräsentative Schmuckbauten und großangelegte Wellnessanlagen für ihre Leistungsträger. Dem Volk wurden derweil großzügige Sportanlagen zugebilligt, wie wir sie heute ebenfalls kennen.
Bauen wir Pyramiden! Legen wir Parkanlagen mit riesigen Bäderkomplexen an! Verschaffen wir unseren Häfen wieder den majestätischen Anblick kolossaler Figuren und Tore! Investieren wir unser Kapital wieder in reales, sichtbares Wachstum zu unseren Ehren, zu Ehren unserer Familien und unserer Verstorbenen! Entdecken wir wieder die Schönheit hochwertigen Kunsthandwerks! Schluss mit Massenkonsum und Lohnabhängigkeit. Die Werktätigen werden sich voller Stolz an der Errichtung der Wahrzeichen einer neuen Zeit beteiligen und wir bieten ihnen dafür allzeit eine warme Mahlzeit und eine Unterkunft. Sie werden uns die großartigsten Handarbeiten schenken und unsere Freude wird ihr Lohn sein. Vollbeschäftigung ist möglich. Man darf sich nur nicht von dem rückwärtsgewandten Anspruchsdenken nörgelnder Besitzstandswahrer beirren lassen. Dann wird Europa schon bald eine nie dagewesene Blütezeit erleben.
Februar 21st, 2012 at 21:47
ich bin dabei.
ich hatte immer die vision: wenn wir uns kein brot mehr kaufen können, essen die reichen 100 brote am tag. dann stimmts wieder mit dem umsatz. aber spass beiseit, ich habe seit längerem schon einige monumentalentwürfe in diversen schubladen meiner bisley-schränke.
Februar 21st, 2012 at 22:13
Alternative zu Pyramiden: Mehr Kolonial-Kriege! Sind schließlich auch prestigeträchtige Großprojekte.
Und mit Kriegsanleihen hat in der Vergangenheit doch auch jeder das Seine bekommen.
Produkte kann man wieder absetzen, wenn man die Massen dezimiert hat.
Februar 21st, 2012 at 22:22
Gerade einen Bericht gesehen : In München verkaufen sich Immobilien im Mio.Bereich wie geschnittenes Brot .. Ein geölter Makler schwärmt das selbst Schrott für Großes Geld weg geht . O-Ton : ” Man hat Geld da fragt man nicht woher es kommt “..
Ok .. ich weiß,das Buchungsgeld sucht Sachwerte … es ist zum kotzen ” Groundhog Day ”
Mieter klagen,eine Erhöhung folgt der anderen … Doppelverdiener bekommen kaum noch den ” Lebenszins ” Miete zusammen ..Familien vor dem Aus.
Deutschland 2012
Februar 21st, 2012 at 22:27
EDIT :
Wo bleibt der Aufstand .. warum haben die keine Angst… der Makler,die Vermieter ..die Politiker ?
Wer keinen Respekt vor dem Volk hat, der sollte Angst vor ihm haben …. Aber ..der Michel sieht’s gelassen ,mit leerem Kopf nickt es sich eben leichter …
666
Februar 21st, 2012 at 22:29
Ein moderners Kolosseum vielleicht?? Dann können wir uns auch direkt vor Ort vor unseren C-Promis ekeln und müssen sie nicht irgendwo im Dschungel verklappen.
Februar 21st, 2012 at 22:30
Gefunden:
nei den Leistungsträgern
Parkanalgen
Ein interessanter Gedanke. Jetzt da Deutschland bekanntlich die Führungsrolle in Europa zukommt, könnte man bei der Gelegenheit doch gleich die alten Germania-Pläne wieder hervorholen. Wir wollen doch schließlich nicht kleinlich sein.
Februar 21st, 2012 at 22:43
@Maxim – Dann buddeln wir aber auch Albert Speer u. Arno Breker aus und klonen Die. Sonst wird das Nix.
Februar 21st, 2012 at 22:48
Gefunden:
Wohlstandwachstum
Besitzstandwahrer
Februar 21st, 2012 at 22:49
Oh ja!
Bei diesen ganzen very IMportant politicians a la Erika und Larve wünsche ich mir in der Tat eine große große MAUER ZURÜCK!
Idee geklaut und nachgebaut…
So groß, dass man sie vom Mond aus sieht, obwohl die ja alle hinter selben leben; schade…
Aber da bollert gerade jemand an meine Tür, moment
Februar 21st, 2012 at 22:58
Wenn wir dann schöne und große, ach was sag ich gigantische Grabmäler bauen und diese sicherlich in kürzester Zeit fertig stellen, müssen wir dann noch auf den Tod der Leistungsträger warten, der ja durch modernste Technik ziemlich lange hinausgezögert werden kann oder mauern wir die gleich lebendig ein?
Müssen dann alle Regierungsmitglieder als Gefolgschaft ebenfalls miteingemauert werden?
Februar 21st, 2012 at 23:06
Gebaut werden könnten diese Monumente dann von den demnächst zu uns strömenden, arbeitssuchenden Südeuropäern – kostenlos versteht sich, um die Schulden für ihren jahrzehntelangen Schlendrian abzutragen. Derweil zündet Angela Merkel im Kanzleramt eine Zigarre an und sagt sich: “Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.”
Februar 21st, 2012 at 23:28
Wirtschaftsförderung als Kargo-Kult haben wir doch schon:
Kläranlagen. Baut Kläranlagen!
Und breite Zufahrtstrassen für die Landschaft.
Flughäfen. baut Flughäfen!
Auch wenn sie nur aus der Luft zu erreichen sind.
Dann wird die Macht uns wieder Vollbeschäftigung schenken, und die Wirtschaft wird ihr Füllhorn wieder über uns ausschütten.
Februar 21st, 2012 at 23:28
@Maxim: Wir arbeiten doch in dem angesagten Hit schon kostenlos für Mahlzeit und Unterkunft. Bisken weniger geht vielleicht noch – ohne Unterkunft, aber ohne Mahlzeit, also die Gattung Lebewesen gibts (noch) nicht.
Februar 21st, 2012 at 23:50
@ Maxim
Die Herrschaftsbauten durch südländische Sklaven erbauen zu lassen, wäre aber taktisch unklug, weil dann die kriegsuntauglichen schländischen Arbeitslosen unbeschäfftigt blieben.
Der Südeuropäer sollte wohl besser die Rolle der marodierenden Räuberbanden aus dem Osten übernehmen, wenn unsere leistungstragenden Komissare “unsere” Mittelmeerstaaten von konsumhemmenden, einheimischen Armutsgestalten säubern. Die sollen ja auch nicht das naturnahe Hinterland unserer Lehen verunstalten.
Denkbar wäre auch Staatsbürgerschaft und Freiheitsrechte an Besitz und Einkommen zu koppeln, wenn man das Armutsproblem international löst. Die Leistungswilligen aller Protektorate, auch schländische, lässt man hier Pyramiden bauen und Torf stechen, das Kruppzeugs räumt Minen in den Kolonien. Der Rest erobert unsere Rohstoffe. Endlösung der sozialen Frage und die Frage nach Massenkonsum stellt sich gar nicht mehr.
Wer was auf sich hält, macht Betongold, die niederen Grade spielen Blockwart, die Untersten Kapo , gehandelt wird in “Leibern”. 80/20 muss nicht schlecht werden, wenn man ganz oben ist.
Februar 22nd, 2012 at 00:17
Ich sag : Soylent green , Ausgangsstoff sollten unsere “Eliten” sein ( nur das Beste ) als Fischfutter …
Die Produktionsanlagen unter Verwaltung des Pöbels … etc.. ;-)
Februar 22nd, 2012 at 06:45
das berliner stadtschloss ist doch schon ein anfang. nun heissts ein märchenschloß für jeden spekulanten, politganoven oder sonstigen neokriminellen, samt park und denkmal vor der haustür. und damit man beim material nicht sparen muss, wird vorher flächendeckend ein allgemeiner grund- und höchstlohn von 1 € eingeführt. wenn dann noch die herrschenden samt hofschranzen und bütteln einen aufwendigeren lebensstil, a la bayern ludwig oder marie antoinette, pflegen gehts auch mit der wirtschaft weiter bergauf und alle arbeitslosen sind verschwunden.
Februar 22nd, 2012 at 07:31
@Unschland (2)
Um diese Möglichkeit kümmert sich sogar ein Börsenmagazin in ungewöhnlichen Tönen…
@Horst Horstman (8)
Jean Paul lässt grüßen. ;)
Februar 22nd, 2012 at 10:12
@ Peinhart:
Na, hat sich da etwa einer voreilig anhand von jemandes Rechtschreibkenntnissen Rückschlüsse auf dessen kulturelle Sozialisation erlaubt?^^
(Ernsthaft, ich rall die Anspielung nicht.)
Februar 22nd, 2012 at 10:26
@ Landbewohner (#16)
Zum Stadtschloss: https://tinyurl.com/76fmmmu
Letzten Freitag auf 3sat (Kulturzeit)
Zu dem Pyramiden: gute Idee. Ähnliches hat Stalin auch gemacht. Moskauer Metro in Marmor. (1950 in Ost-Berlin auch. U-Bahn-Station Ernst-Thälmann-Platz mit Marmor.) Und für den Präsidenten aller Deutschen gibts ein Mausoleum. Das Stelenfeld mit Marmor verkleidet… etc.
Februar 22nd, 2012 at 10:41
Hallo Flatter,
Besitzstandswahrer,denen begegnet McGauky auch fortwährend auf seinen Reisen durch Deutschland.
@11 Maxim
Ich bin mir nicht sicher,ob Merkel die Ziggarre rauchen wird.Der Kommentator
der FZ spricht schon davon,daß Merkel spüre,daß sie dem Bürgerrechtler nicht gewachsen ist.
Februar 22nd, 2012 at 10:48
@Horst Horstmann
Jean Paul war irgendwann der Meinung, das Genitiv-’s’ in ‘zusammengesetzten Hauptwörtern’ sei rein willkürlich – mal drin und dann mal wieder nicht – und hat es dann konsequent weggelassen. ;)
Februar 22nd, 2012 at 11:01
Isch bin äwwer net Scheng Paul.
Februar 22nd, 2012 at 11:04
Sach an!
Februar 22nd, 2012 at 11:54
Aufschwung Hirn – Danke dafür!^^
Februar 22nd, 2012 at 12:51
@flatter
Großaufträge der kleine Gruppe der Leistungsträger : Lasst uns Pyramiden bauen!
*pruust* YMMD
Februar 22nd, 2012 at 12:54
@alter nihilist (19) : ist das satire?
Februar 22nd, 2012 at 13:07
@Klaus Baum (#26): Das von 3sat auf jeden Fall.
Februar 22nd, 2012 at 14:58
In Anbetracht der Umstände wird Pyramidenbauen wahrscheinlich die einzige Möglichkeit eines “weiter-so” sein.
Nicht nur wegen der Kapitalakkumulation sondern v.a. um die freirationalisierten Arbeiterheere zu beschäftigen.
Denn nur weil man in Zukünftig 50%+X der Menschen nicht mehr für reproduktive Zwecke braucht, heißt dass ja nicht, dass die faul in der Sonne liegen dürfen.
Vorrausgesetzt, man möchte die bestehenden Macht- und Besitzverhältnisse nicht antasten (und dass will man natürlich nicht…).
Der Export von statusgebenden Luxusspielzeug für die globalen Kleptokrateneliten ist für Schland ein zunehmend wichtiger werdender Wirtschaftsbereich.
Dementsprechend hat “die Wirtschaft” uva. die “die Arbeitnehmer” die dort arbeiten, selbst ein vitales Interesse, dass sich v.a. die Besitzverhältnisse global weiter bei einer kleinen aber finanzstarken Ober- bzw. Mittelklasse zentrieren.
An indische Unternehmer mit 3 oder 4 Angestellten kann Porsche nichts verkaufen.
An indische Unternehmer mit 3000-4000 Angestellten sehr wohl.
In Gesprächen mit neoliberean VWL-Studenten hab ich auch immer wieder hören müssen, dass man die oberen Einkommenssschichten auch deshalb entlasten müsse (neben der Leistungsgerechtigkeit, dem Lohnabstandsgebot), weil nur hier die monetäre Potenz noch vorhanden sei, um Produkte made in Germany zu konsumieren und hier Arbeitsplätze zu sichern…
Februar 22nd, 2012 at 17:26
Das mit den Pyramiden wurde schon von Polt gesagt, ich hab’s noch im Ohr:
“A Pyramid, die schadet nit.”
Februar 23rd, 2012 at 19:19
das buch zum thema: ganze arbeit von magnus mills