Die nackte Panik geht um in den etablierten Parteien, am schlimmsten natürlich bei der SPD. Deren erster Sargträger, die Motzmumie Müntefering, ergeht sich mangels Realitätssinn in fortgesetzter Wählerbeschimpfung. Durfte man über Beck noch stöhnen, weil der nicht kapieren wollte, daß Wähler und Parteimitglieder in der SPD nicht die Entscheidungen treffen, hat es Münte jetzt von der anderen Seite erwischt. Er glaubt tatsächlich, seine Zwanzichzehner könnten auch dem Wähler noch vorschreiben, was der für richtig zu halten und daher gefälligst abzunicken hat.
Das kann nur nach hinten losgehen, denn wenn sich wirklich jemand von ihm zum Urnengang animieren läßt, wird er ganz sicher nicht die SPD wählen.

Und überhaupt wer was wann warum, das ist den Auserwählten mächtig unheimlich. Da wird vor, zwischen und nach den Wahlen gegüllnert, demoskopiert und orakelt, was das Kuchendiagramm hergibt, aber wenn das wirklich die Leute mobilisiert, soll es auch wieder nicht richtig sein. Wenn die Ergebnisse der Befragungen während des Wahlgangs via Twitter verbreitet werden sollten, könne die Wahl beeinflußt werden, so die Angst der Granden. SpOn nennt das “Twitter-Manipulationen”.

Wenn Umfragen getürkt, Redakteure unter Druck gesetzt, Informationen zurückgehalten und nach Gutdünken lanciert werden, dann ist das Demokratie. Wenn der Wähler aber merkt, daß er vielleicht doch noch zur Wahl gehen sollte, damit die in seinem Sinne ausgeht, ist das “Manipulation”? Der Wähler, von dem ja so vehement gefordert wird, er solle wählen gehen?

Dabei ist die Lösung des Problems ganz einfach, das können wir von Obama lernen: Einfach mal bei Twitter anrufen und für den Wahlsonntag Wartungsarbeiten fordern. Dann wird halt mal nicht getwittert.
Den Rest erledigen die Stoppschilder und Stopschildwächter, die dafür sorgen, daß das unverschämte Volk keine Konsequenzen aus ihm vorliegenden Informationen zieht. Frei nach dem Motto: Nieder mit der Informationsgesellschaft, es lebe die Republik!