Die nackte Panik geht um in den etablierten Parteien, am schlimmsten natürlich bei der SPD. Deren erster Sargträger, die Motzmumie Müntefering, ergeht sich mangels Realitätssinn in fortgesetzter Wählerbeschimpfung. Durfte man über Beck noch stöhnen, weil der nicht kapieren wollte, daß Wähler und Parteimitglieder in der SPD nicht die Entscheidungen treffen, hat es Münte jetzt von der anderen Seite erwischt. Er glaubt tatsächlich, seine Zwanzichzehner könnten auch dem Wähler noch vorschreiben, was der für richtig zu halten und daher gefälligst abzunicken hat.
Das kann nur nach hinten losgehen, denn wenn sich wirklich jemand von ihm zum Urnengang animieren läßt, wird er ganz sicher nicht die SPD wählen.
Und überhaupt wer was wann warum, das ist den Auserwählten mächtig unheimlich. Da wird vor, zwischen und nach den Wahlen gegüllnert, demoskopiert und orakelt, was das Kuchendiagramm hergibt, aber wenn das wirklich die Leute mobilisiert, soll es auch wieder nicht richtig sein. Wenn die Ergebnisse der Befragungen während des Wahlgangs via Twitter verbreitet werden sollten, könne die Wahl beeinflußt werden, so die Angst der Granden. SpOn nennt das “Twitter-Manipulationen”.
Wenn Umfragen getürkt, Redakteure unter Druck gesetzt, Informationen zurückgehalten und nach Gutdünken lanciert werden, dann ist das Demokratie. Wenn der Wähler aber merkt, daß er vielleicht doch noch zur Wahl gehen sollte, damit die in seinem Sinne ausgeht, ist das “Manipulation”? Der Wähler, von dem ja so vehement gefordert wird, er solle wählen gehen?
Dabei ist die Lösung des Problems ganz einfach, das können wir von Obama lernen: Einfach mal bei Twitter anrufen und für den Wahlsonntag Wartungsarbeiten fordern. Dann wird halt mal nicht getwittert.
Den Rest erledigen die Stoppschilder und Stopschildwächter, die dafür sorgen, daß das unverschämte Volk keine Konsequenzen aus ihm vorliegenden Informationen zieht. Frei nach dem Motto: Nieder mit der Informationsgesellschaft, es lebe die Republik!
Juni 28th, 2009 at 00:31
Es ist immer wieder erheiternd, zu lesen, was diese verkommene Socke so von sich gibt. Dass er selbst erheblich dazu beigetragen hat, dass die Reichen sich so verhalten können, wie sie es tun, blendet er aus. Und dass seine asoziale Partei ebenfalls erheblichen Anteil daran hat, dass die Leute der Politik verdrossen den Rücken kehren, will er natürlich auch nicht wahrhaben. Der Typ kotzt mich mehr und mehr an.
Juni 28th, 2009 at 01:03
wenn jemand maßgeblich dazu beigetragen hat, die demokratie sowie solch schöne dinge wie solidarität abzuschaffen, dann waren das ja wohl münzel und genossen. aber der typ is so dreist – oder verkalkt??? – daß er wirklich vor nichts mehr zurückschreckt.
Juni 28th, 2009 at 01:06
Twitter?
Muss ich jeden Mist mitmachen?
Twitter die Internetplattform für dummes Klugreden.
Wahlpflicht ist eine sehr gute Beschäftigungstherapie.
Angestellte, Beschäftigte, Staatsdiener…
wir alle brauchen doch politische Beschäftigung.
Auch schon das Diskutieren darüber ist toll.
Passt sehr gut zum politischen System.
Und Feynsinn hat korrekt reagiert.
So wie Franzl es mag.
Denn was wir wählen ist nicht so ganz wichtig,
Hauptsache wir wählen.
Juni 28th, 2009 at 01:22
@flatter, all
Die Nicht- bzw. Ungültigwähler bekommen aber neuerdings auch von überzeugten Neoliberalen Flankenschutz:
https://www.freitag.de/datenbank/freitag/2009/26/demokratie-partizipation-wahlrecht/print
Die uralte Weisheit, dass Ungültig- bzw. Nichtwähler lieber “das Original” wählen, oder eben nicht zur Wahl gehen, und somit trotzdem zur Wahl der FDP beitragen hat sich bei Gabor Steingardt & Konsorten herumgesprochen.
Fazit:
Als Nicht- bzw. Ungültigwähler und Politik(er)verdrossener muss man sich neuerdings auch vor falschen “Freunden” aus der neoliberal-marktradikalen Ecke schützen.
Lest den Link oben….
Ich glaubte es zunächst selber nicht, aber so sieht es aus im korrupten Deutschland des 21. Jahrhunderts.
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Juni 28th, 2009 at 01:24
Steingardt, Von Arnim & Co. wollen auch eine andere Republik, aber eben eine ganz andere als wir hier….
…noch marktradikaler, noch neoliberaler….
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Juni 28th, 2009 at 02:00
Deren erster Sargträger, die Motzmumie Müntefering.
Um Gottes willen, – das kann wohl keiner mehr besser beschreiben. Erst treibt man die letzten Reserven in den Friedhof der Unmöglichkeit, und dann werfen die Friedhofsgärnter den Leichen auch noch Verantwortungslosigkeit vor. Gibt es in diesem Sargnagel der politischen Geschichte noch einen einzigen Übriggebliebenen der diesem Autoverkäufer mal sagt das er der letzte ist den man im Moment brauchen kann?
Juni 28th, 2009 at 03:29
Soll sich Müntefering doch ein neues Volk basteln. Vielleicht sollte die SPD mit der sizilianischen Mafia ein Bündnis eingehen, um ihre Ziele durchzusetzen? Mehr fällt mir dazu nicht mehr ein, außer SPD bei der Bundestagswahl UNTER 20%! Das würde mich glücklich machen ;)
Juni 28th, 2009 at 07:40
Die selektive Wahrnehmung kann schon tolle Blüten treiben. Es ist unbegreiflich, dass ein Herr Müntefering folgenden Satz spricht
“Demokratie geht aus von der Gleichwertigkeit der Menschen und dass man akzeptiert, dass Menschen nicht mit Geld über andere Menschen herrschen dürfen”
Der Widerspruch zwischen Reden und Handeln lässt sich nur auflösen, wenn man eine eine monetäre Grenze annimmt unterhalb derer der Status “Mensch” verloren geht.
Juni 28th, 2009 at 09:16
Ich bin ja heftigst gespannt auf das Wahlergebnis. Die SPD dürfte bei 10% aufschlagen. Oder haben sich noch Wähler versteckt, die dieses Gequatsche überhören können?
Juni 28th, 2009 at 11:05
Es läuft zur Zeit ziemlich gut für meine Partei. Allerdings: Müntefering allein kann es nicht schaffen. Der Struck müsste weiter nach vorn gerückt werden. Und unser künftiger Kanzler sollte wohltönendes Gebrüll auf offenem Platz noch öfter erschallen lassen, so wie der heillose Heil sein Jetztwiekahn. Alles in allem aber: sie erfreuen den alten Huuh, unsere Jungs, wie sie da so erfolgreich dem Erfolg zustreben.
p.s. (oder Psst!): Nach dem Marathon rund um die Rote Laterne werden sie erschöpft, aber glücklich der Marktplatzchefin in die ausgebreiteten Arme sinken.
Juni 28th, 2009 at 11:14
es gibt nur eine erklärung für die widersprüchlichen aussagen von herr müntefering: er leidet an schizophrenen schüben, ohne es zu wissen. oder: er leidet an dem woody-allenschen-zelig syndrom: je nachdem, wer gerade in seiner nähe ist, ändert sich, was er von sich gibt. mal spricht er wie ein hundt und dann wieder wie ein spd-genosse von der basis. einen solchen dürfte er allerdings seltner treffen.
Juni 28th, 2009 at 11:32
[...] Flatter | Feynsinn | – Die nackte Panik geht um in den etablierten Parteien, am schlimmsten natürlich [...]
Juni 28th, 2009 at 13:00
Danke für den Hinweis, Flatter, ich hatte Münteferings verbalen Amoklauf nicht mitbekommen.
Nun ja, Münte macht optisch ja schon als Totengräber einiges her, warum sollte er dieses Talent für seine Partei nicht nutzen?
R.I.P. SPD.
Juni 28th, 2009 at 17:04
Das Muente sich ueber die Nichtwaehler ereifert beweist nur, dass er schon dement ist.
Waehre sein Verstand noch nicht verstorben, wuerde er jedem einzelnen Nichtwaehler dankbar sein, dass sie/er am Wahltag zu Hause bleibt.
Keiner von denen wuerde doch noch sPD waehlen.
Die Nichtwaehler beweisen im Gegenteil, dass der aergste Gegner der sPD eben nicht die LINKE, sondern die eigene Parteifuehrung ist.
Juni 28th, 2009 at 17:48
[...] https://archiv.feynsinn.org/?p=1146 [...]
Juni 28th, 2009 at 22:42
“60 Jahre nach der Gründung der Bundesrepublik sei vielen die Demokratie zur Gewohnheit geworden, eine Selbstverständlichkeit”
Vielleicht liegt in diesem Satz die wahre Absicht der SPD begründet, die wir die ganze Zeit übersehen haben: Sie wollen diese Demokratie vor unser aller Augen zerstören, damit wir endlich mal lernen, eine Wertschätzung dafür zu entwickeln. Danke, liebe Genossen! Schlagartig ergibt eure Politik der letzten elf Jahre einen Sinn!
Juni 29th, 2009 at 14:47
das man die Wahlumfragen auch anders als über Twitter verbreiten könnte, dafür ist Münte natürlich zu doof…
Juni 30th, 2009 at 09:08
Ich bin entsetzt das über eine meiner bevorzugten Zeitungen zu lesen. Wie kommt denn so eine Pfeife zur Zeit?
Vielen Dank!